Dieser Artikel ist teils oder ganz in das Buch "Die Fitnah Dajjals" eingearbeitet.
Seit Anbeginn hat der reine Monotheismus einen heftigen Kampf mit den Kräften des Dualismus geführt. Der Ausgangspunkt der gnostisch-dualistischen Philosophie ist es, dem Bösen (oder der Dunkelheit) Substanz oder eine Essenz zuzuschreiben. Die Lösung, die der gnostische Dualismus für das Problem der Existenz des Bösen bietet, ist zu sagen, dass das Böse in Gott, dem Prinzip, existieren muss, während die Theodizee (1) der orthodoxen Theologien das Böse als die Abwesenheit des Guten betrachtet, das zwar auf der Ebene der Existenz erscheint, aber keinen Ursprung in der absoluten Wirklichkeit hat.
Wenn sowohl das Böse als auch das Gute absolut wären, aber notwendigerweise in nicht reduzierbarer gegenseitiger Opposition, dann wäre das Prinzip, in dem sie entstehen, wegen seines innewohnenden inneren Widerspruchs undenkbar und unfassbar. Aus diesem Grund muss der Gott der verschiedenen Gnostizismen völlig unerfassbar sein. Klassischer Ismailismus, zum Beispiel, nannte das Absolute Ghayb Ta'ala ("Höchstes Unsichtbares", "Höchste Leere" oder "Die Große Abwesenheit", später auch al-Mubdi genannt, "Urheber" oder "Prinzip"). Dies entspricht dem "Abgrund" (Bythos) der hellenistischen Gnosis.
Allen gnostischen Philosophien ist gemeinsam, dass sie die Welt als das Ergebnis eines Konflikts zwischen der Polarisierung der beiden Kräfte des Guten und des Bösen in der Welt der Emanation (2) ansehen, einem Metakosmos namens Pleroma. Als Folge dieses Konflikts, so sagen sie, schafft die als Demiurg bekannte Emanation die Welt. (Die Manichäer sehen die Schöpfung als eine Art defensive Taktik, bei der die Emanation des "guten" Aspektes Gottes vor dem Angriff des "bösen" Aspektes Zuflucht sucht. Einmal in der Form von Licht verborgen, wird Gott dann "befreit" durch die Erkenntnis und Taten der Gnostiker oder "Wissenden".)
In der hellenistisch-mythologischen Abfassung gibt es in dieser Welt Fragmente der Emanation, bekannt als Sophia, das Äon, das "Weisheit" personifiziert. Sophia , die etwas von dem unfassbaren Gott wusste, von dem sie ausging, versuchte, zu diesem Gott in einem "hoffnungslosen Sprung" zurückzukehren, dessen Kurs aber von Horos, einem anderen Äon, das "Begrenztheit" verkörpert, zerstört wurde. Die zerbrochenen Fragmente der Weisheit leben in Menschen - den Gnostikern, den Wissenden - die den Ruf hören, der ihnen sagt, dass sie "der Sohn eines Königs" sind und "Gold, das in den Schlamm der Welt gefallen ist". Die Gnostiker werden dazu aufgerufen, die unreine "Kleidung" von Formen und falschem, äußerem Wissen abzulegen und ihre "Natur des Lichts" zu verwirklichen.
Die Welt jedoch, wie auch der unfassbare Gott, der in sich die beiden Prinzipien von Gut und Böse in mysteriöser und unergründlicher Vereinigung enthält, enthält auch diese beiden Prinzipien, aber im Konflikt miteinander. In gewissem Sinne ist also auch die physische Welt "göttlich" oder "absolut" oder eine "autonome Realität" (so wie sie auch von der modernen Wissenschaft wahrgenommen wird).
In dem "verwirklichten" Bewusstsein können die zwei Prinzipien koexistieren, so wie sie es im unbekannten Gott tun, und dieses "realisierte" Bewusstsein wird von den Gnostikern als eine Seinsstufe der Göttlichkeit oder einfach als göttlich betrachtet.
Der erweckende Ruf ist ein wesentliches Element in der gnostischen Mythologie. Wenn sie "den Ruf" hören, bilden die Gnostiker Gemeinschaften. Ihre Erlösung liegt in der Anerkennung der Göttlichkeit, die in der Welt in der Form des gnostischen Lehrers verborgen ist. Es wird auf das Ende der Welt gewartet, wenn die Welt und das Böse verschwinden und zusammen mit dem Abgrund die Prinzipien von Licht und Finsternis bleiben, die, wenn sie nicht vermischt sind, weder gut noch böse sind. Die Belohnung für das Warten ist Erlösung, was nichts anderes ist als Vergöttlichung.
Transhumanismus und Gnostizismus teilen somit dasselbe Ziel: Vergöttlichung; was nur logisch ist, weil beide als real ansehen, was keine Essenz an sich hat. Beide folgen der gleichen Illusion und kommen zu demselben Ergebnis.
Im Christentum wurde gnostischer Dualismus deutlich erkennbar eingearbeitet durch den göttlichen Status von Jesus, aber auch dadurch, dass dem Bösen von Paulus absolute Essenz zugesprochen wurde: "Satan ist der Gott der Welt." (2 Kor 4, 4)
Im Islam schlich sich der Dualismus durch den Ismailismus (3), den Manicheismus (4) und die hellenistische Weltanschauung (5) ein, auf der moderne Wissenschaft beruht. Es bedurfte der "Katastrophen" der mongolischen Invasionen und der Reconquista, um das Unterwandern zu stoppen.
Im Judentum schlich sich der Dualismus durch die Lehren der Kabbala ein (6). Diese Form des Dualismus benutzt die moderne Wissenschaft und Technologie als ihr Vehikel und bildet zusammen mit ihr die größte Fitnah (7), die die Menschheit jemals erfahren hat, die Fitnah des Dajjal oder Antichristen (8).
Fußnoten: